Seit 2012 führt das Ehepaar Marco und Gabriella Cusumano die Bilderrahmenfabrik GEISER RAHMEN AG und rahmt … fast alles.
Die Anfrage, das Geschäft zu übernehmen, kam im richtigen Moment: Marco Cusumano blickte auf 13 Jahre Berufserfahrung bei der Firma zurück. 1998 hatte der frühere Besitzer, Peter Geiser, aus Täuffelen einen Mitarbeiter gesucht, der ihn gleichzeitig Italienisch lehren sollte. Marco, sizilianischer Herkunft, griff zu. Es wurde eine gute Zusammenarbeit auf allen Ebenen.

Museum
Die GEISER RAHMEN AG bietet Einrahmungen und Fabrikation von Bilderrahmen aller Art an. Zur Kundschaft gehören Museen – das Centre PasquArt in Biel, das Musée Olympique in Lausanne – Galerien, Bibliotheken, Wiederverkäufer wie Postershops und Papeterien sowie Privatkunden. Für Marco Cusumano war klar: Die Firma übernehmen geht nur, wenn Ehefrau Gabriella mithilft. «Ich hatte eine gute Stelle bei Perosa», sagt sie, «war Stellvertreterin und auch Prüfungsexpertin. Man liess mich ungern gehen, hat mich aber dennoch ermutigt, diese Chance zu packen.» Das Ehepaar suchte neue Lokalitäten in Biel. Der Standort an der Mattenstrasse ist gut – zentral, mit zwei Eingängen: Vorne Büro und Ausstellungsraum, hinten das Werkatelier. Marco Cusumano arbeitet in der Fabrikation, Gabriella Cusumano betreut die Administration. Madeleine Geiser, gelernte Buchhalterin, führte sie ein. «Heute managed Gabriella Cusumano den Laden, als hätte sie nie etwas anderes getan», sagt Peter Geiser.

Die Zusammenarbeit der Cusumanos ist ideal. Er, der ruhige präzise Fachmann, sie die Kommunikative, in Kontakt mit der Kundschaft. Die Firma erfüllt praktisch alle Kundenwünsche. Im Werkatelier steht z.B. ein gemaltes Fotoporträt, 2 Meter 50 auf 2 Meter; es ist gerahmt, auch schon bezahlt, lagert hier seit Februar. Die Kundin muss erst eine Wohnung finden, wo sie das Bild aufhängen kann.

Mortadella
Es gibt weitere Sonderfälle. So hat Marco Cusumano schon einen Pflasterstein gerahmt, und für eine Ausstellung im Centre PasquArt ein riesiges Hermes-Foulard. «Das Ungewöhnlichste war aber die Mortadella!» Ein Künstler brachte ein Gemälde in rot und blau, darauf eine grosse dicke Scheibe Mortadella, das Ganze unter Plastik: In halber Verwesung sozusagen laufend neue Muster produzierend. Das Einrahmen stieg ziemlich in die Nase ... Cusumano hat auch einem älteren Mann im Quartier den kaputten Regenschirm repariert. Getreu dem Slogan «GEISER RAHMEN sind lieb». Dies sind die Sonderfälle, die Regel bestimmen andere, nicht minder interessante Aufträge. 200 Bilderrahmen für eine Sonderausstellung hier, 48 Rahmen für einen Kunden da. «Oft kommt jemand, der eine schöne Rahmung von uns gesehen hat, und will dann auch so etwas haben.» Die Aufträge führen in die ganze Schweiz, auch über die Grenze. Für eine Le-Corbusier- Ausstellung im Kunstmuseum Maxxi in Rom hat Marco Cusumano ein aufgeschlagenes Buch mit Le-Corbusier-Zeichnungen gerahmt. Quelle: Biel Bienne vom 4. /5. Dezember 2013